Musiktheorie
Improvisation beim GMTH-Kongress
„le chant trouvé“ nimmt beim Improvisationswettbewerb des Jahreskongresses der Gesellschaft für Musiktheorie in Salzburg teil
Der 22. Jahreskongress der Gesellschaft für Musiktheorie fand vom 30.9. bis 2.10.2022 in der Universität Mozarteum Salzburg statt. Zum Kongressthema „Modelle“ gab es eine reichhaltige Palette an Vorträgen, Diskussionen und Konzerten, die sich mit künstlerischen, wissenschaftlichen und pädagogischen Fragen rund um den Begriff „Modell(e)“ in der Musiktheorie beschäftigten. Auch Musiktheorie-Alumna Sebina Weich (1.v.l.) und Alumnus Maximilian Nickel (2.v.l.) konnten mit ihren Vorträgen zum Thema „Die Musikalität der Generalpause. Untersuchungen zur Sinfonik Joseph Haydns“ (Weich) und „contristatam et dolentem. Untersuchungen zu einer ungewöhnlichen Eröffnung“ (Nickel) zum musiktheoretischen Diskurs beitragen. Darüber hinaus fand ein neues Konzertformat Einzug in das Programm, in welchem Stilkopien in Anlehnung an Mozarts Orchestermusik vorgetragen wurden. Unter den „Fälschungen“ befand sich ein Mozart-Original, das vom Auditorium ermittelt werden sollte. Allerdings ließ sich das Fachpublikum täuschen und votierte mehrheitlich für die Stilkopien, unter welchen sich auch Werke von Weich und Nickel befanden.
Der jährlich ausgetragene künstlerische Wettbewerb der GMTH wurde dieses Jahr für Improvisation im Ensemble ausgeschrieben. So traten neben Instrumentalensembles für Neue Musik und dem Renaissance-Vokalimprovisationsensemble „le bois chantant“ unter der Leitung von Prof. Dr. Ariane Jeßulat (ehemals HfM Würzburg, heute UdK Berlin) auch das Ensemble „le chant trouvé“ der HfM Würzburg unter der Leitung von Prof. Almut Gatz an. Entstanden aus dem Kurs „Chanter sur le livre“, der sich mit Improvisationstechniken der Renaissancemusik beschäftigt, formte sich ein Ensemble, das für diesen Wettbewerb auch neuartige Möglichkeiten der vokalen Improvisation über die Grenzen der Renaissance hinaus entwickelte. Diese Ideen fanden beim anwesenden Fachpublikum großen Anklang und stießen auf reges Interesse. Das Ensemble kann sich nicht nur über einen Förderpreis, sondern auch über eine große Bereicherung in Sachen Musiktheorie, Improvisation und Ensemblearbeit erfreuen.